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Eine junge Familie mit Baby kreuzte irgendwann unseren Weg. Der Mann ging auf Jürgen Hehn aus unserer Gruppe zu und meinte: „I know you!“ Nach kurzem Überlegen war alles klar: Die junge Schwedin, am Tage des Tsunami noch schwanger, kam ins Hospital nach Thai Muang, weil sie ihre schwere Wunde am Bauch versorgen lassen musste und dringend ihre Medikamente gegen epileptische Anfälle brauchte, die zusammen mit dem ganzen Gepäck weg waren.

Das Ehepaar war knapp mit dem Leben davon gekommen. Die junge Schwedin traf Jürgen Hehn, der Arzt ist und sofort nach der Welle ins Hospital ging um zu helfen, was er in ihrem Fall auch sehr erfolgreich tat. Das kerngesunde Baby auf dem Arm haltend, freute sich die junge Mutter über dieses Wiedersehen und bedankte sich, auf den Tag ein Jahr danach, für die Hilfe.


 

 

Auch die Schule in Tab-La-Mu brauchte unserer Meinung nach für den Wiederaufbau kein Geld von uns. Prangte doch schon im März an den Notunterkünften ein großes Schild: "Hier hilft Bremerhaven". Die Reihe setzte sich fort: An anderer Stelle halfen die Malteser, die Rotarier aus Australien oder eine japanische, koreanische oder amerikanische Organisation. Man riss sich förmlich um die prestigeträchtigen Objekte. Standen doch die Hilfsorganisationen unter großem Druck, mit dem ungeahnten, nie da gewesenen Spendenfluss schnell Erfolge zu präsentieren.

Das führte stellenweise auch zu kräftigen Fehlinvestitionen. Die Ergebnisse konnten wir bei unseren letzten beiden Besuchen teilweise "bestaunen".

Unsere "Projekte" waren einfach nur die Direkt-Hilfen für die betroffenen Menschen.
Mittlerweile sind wir in Khao-Lak gut bekannt und sicherlich werden die Leute uns noch längere Zeit um Hilfe bitten. Wir sind mit unseren Spenden immer sehr sparsam umgegangen. Haben sorgfältig geprüft, bevor wir ausgegeben haben, und nach einem Jahr können wir stolz sagen, dass unsere Mühe sich gelohnt hat. Jeder Euro kam direkt ohne irgendeinen Verwaltungsaufwand den wirklich Bedürftigen zu Gute.

Einen Teil der Spenden haben wir für die nächsten Jahre zurückbehalten. Dieser Teil soll vor allem unseren Patenkindern, die wir teilweise auf besseren (kostenpflichtigen) Schulen untergebracht haben, zu Gute kommen. Es sind einige sehr intelligente dabei, die eventuell mit einem Studium weitermachen wollen. In aller Regel müssen sie dann nach Bangkok, was vom verbliebenen Rest der Familie niemals finanziert werden kann.

Wir hoffen, zusammen mit unseren Pateneltern weitermachen zu können.



Unser nächster Besuch wird voraussichtlich im Sommer 2006 sein. Wir haben viel zusammen erreicht.
Mit herzlichen Grüssen

Lothar & Marita Kugler